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Der Erfurter Ratsherr Christian Reichart gilt als Begründer des modernen Erwerbsgartenbaus in Deutschland und wird oft als "Vater der Blumenstadt Erfurt" bezeichnet. Seine Arbeit legte den Grundstein für Erfurts Aufstieg zu einem der weltweit führenden Zentren des Gartenbaus um 1900.
Im kommenden Jahr - am 04 Juli 2025 - liegt Reicharts Geburt in der Erfurter Stadtgeschichte 340 Jahre zurück. Am 30. Juli 1775 verstarb er in Erfurt, so dass wir 2025 auf 250 Jahre Gartenbau nach Christian Reichart zurückblicken. Viele professionelle, erwerbsmäßige Gärtner verstehen sich auch heute noch als Erben Christian Reicharts, und das aus guten Gründen:
Reicharts besondere Bedeutung für den deutschen Gartenbau:
Pionier des Erwerbsgartenbaus: Er förderte den Anbau von Gemüse und Blumen nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für den Verkauf, was den Gartenbau zu einem wichtigen Wirtschaftszweig machte.
Verbesserung der Anbaumethoden: Reichart entwickelte und verbesserte zahlreiche Anbaumethoden, darunter Fruchtfolge ohne Brache, Bodenbearbeitung, Düngung und Bewässerung.
Erfindung von Gartengeräten: Er erfand verschiedene Gartengeräte wie die Gießschüssel, die Stachelwalze, die Saategge, das Schureisen und die Jätemaschine, die die Arbeit im Garten erleichterten und effizienter machten.
Samenzucht und Pflanzenveredelung: Reichart beschäftigte sich intensiv mit der Samenzucht und Pflanzenveredelung, wodurch er die Qualität und Vielfalt der angebauten Pflanzen verbesserte.
Fachliteratur: Sein sechsbändiges Hauptwerk "Land- und Gartenschatz" (1753-1774) war ein umfassendes Handbuch für den Garten- und Feldbau und wurde international beachtet.
Durch seine Arbeit hat Christian Reichart den Gartenbau in Deutschland nachhaltig geprägt und ihm zu einem hohen Ansehen verholfen. Seine Innovationen und Erkenntnisse sind auch heute noch relevant und bilden die Grundlage für viele moderne Gartenbaupraktiken. In Erfurt erinnert heute unter anderem das Deutsche Gartenbau-Museum an Reichart.
www.gartenbaumuseum.de